Rallye-Team Olaf Gennat / Volkmar Knop
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Bericht 30. ADAC Stormarn-Rallye.

Höhen und Tiefen…

Nach dem verschneiten und „verwachsten“ Saisonauftakt in Mulsum sollte der Frühling mit den Teilnehmern der Jubiläumsausgabe der Stormarn-Rallye ein Einsehen haben. Die Sonne lachte vom Trittauer Himmel und lockte 40 Teams ins Rallyezentrum von Opel Rohlf. Nachdem der Corsa abgeladen und die Dokumentenabnahme erledigt war, waren wir gespannt in welchem Zustand sich die Wertungsprüfungen nach dem langen Winter auf der Besichtigungsrunde präsentierten. Der MSC-Trittau steckte insgesamt 4 verschiedene Prüfungen ab, welche jeweils doppelt befahren werden sollten. Endlich gab es hier etwas „altes neues“. Die WP 1 wurden vor ein paar Jahren das letzte Mal gefahren und fand endlich wieder den Eintrag ins Bordbuch. Der Rest war bewährte Kost aus schnellen, flüssigen und durch den Winter auch anspruchsvolles Geläuf.

Gleich nach dem Abfahren rollte der kleine Rüsselsheimer durch die technische Abnahme und danach auf den Parkplatz des Parc fermé. Nun hieß es warten bis zu unserer Startzeit um 13:14 Uhr.

Nach kurzer Verbindung vom Rallyezentrum zur WP 1 ging es gleich zur Sache. Die ersten Meter fühlten sich sehr gut an und das Vertrauen in das Auto war auch da. Zufrieden und mit einem guten Gefühl überquerten wir die Ziellinie. Das sollte Selbstvertrauen für die weiteren Kilometer geben. Doch in der WP 2 waren wir nach einer Kuppe etwas zu spät für den Sand und Split auf der Bremse. So passierte was passieren musste. Mit etwas zu viel Schwung rutschten wir über den Scheitelpunkt der Kurve und danach in einen Graben. Zum Glück schlugen wir nicht ein, allerdings kamen wir ohne Hilfe nicht wieder dort hinaus. Erst nach ewigen 1,20 Minuten konnten wir unsere Fahrt fortsetzen. Die nächste Prüfung fuhren wir dann etwas verhaltener. Auf dem abschließenden Rundkurs der ersten Etappe jedoch griffen wir wieder voll an, auch die Rallye für uns nach dem Missgeschick in der WP 2 eigentlich gelaufen war. Doch hier wollten wir zeigen welches Potential in uns steckt. Eine vom Veranstalter „großzügig gestellte Schikane“ auf einer über 1 Km langen Geraden hatten wir als „VOLL“ im Gebetbuch stehen. Im ausgedrehten 5. Gang schossen wir auf die „Schikane“ zu und – ja die ging voll… Den Rest der Prüfung lief auch recht akzeptabel und so ging es zum „Regrouping“ zurück ins Rallyezentrum.

Ein erster Blick auf die Zeiten trieb dem Fahrer das „blanke Entsetzen“ ins Gesicht. „Dass glaube ich jetzt nicht. Auf WP 1 fahren wir die 7. Zeit im Gesamt, um gleich auf WP 2 alles wieder in die Tonne zu kloppen“, ärgerte sich Olaf maßlos über den Fahrfehler.

Doch viel Zeit zum verdauen blieb nicht, da mahnte die Uhr schon wieder zum Stempeln. Der 2. Abschnitt stand noch aus und jetzt galt es Punkte zu sichern und heil ins Ziel zu kommen – so der theoretische Plan. Aber wenn die letzten Sekunden angezählt werden die Theorien doch meist wieder über den Haufen geworfen. Doch der Scherze genug. Auf der Verbindungsetappe zur WP 1 fing unser Rüsselsheimer gewaltig an zu rucken und schüttelte seine Besatzung durch und Fragezeichen in deren Köpfe. Bis zur Pause war doch alles gut!?! Egal, auf der WP 5 lief alles normal und unter Vollast gab er keine „Macken“ von sich.

Doch gleich danach ging der „Spuk“ von vorne los und auch im Leerlauf wollte der Motor nicht mehr bleiben. Mit Mühe hielten wir das Aggregat am Laufen und konnten so auch die WP 6 (hier lief wieder alles normal) beenden. Doch ein Blick auf die Tankanzeige zeigte ein technisches Problem an. Nach der Pause war der Tank noch gut halb voll und stand jetzt auf Reserve. Der „Kleine“ ist zwar durstig, aber dieser Verbrauch glich eher einem Loch im Tank. Jetzt galt es also eine Tankstelle zu finden – und dieses sollte sich in der gegenwärtigen „Prärie“ als weiteres Problem darstellen. Doch glücklicher Weise fanden wir Eine. Allerdings war diese geschlossen und der Tankautomat war wohl noch im Winterschlaf und somit kamen wir an der Zeitkontrolle zur WP 7 um satte zwei Minuten zu spät und bauten unsere „Extra-Fahrtzeit“ von 1,20 auf  1,40 Sekunden aus.

Die Wertungsprüfung selbst verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle.

Doch leider sollte es noch ein weiteres Kapitel in Sachen „Dumm gelaufen“ am heutigen Tag geben. Vor der letzten Prüfung streikte dann noch der Anlasser und unser Corsa entwickelte sich dank technischer Probleme zum feuerspuckenden Ungeheuer.

Mit allerlei Wut im Bauch über die Missgeschicke des Tages, fuhren wir auf der abschließenden Prüfung mit dem Messer zwischen den Zähnen und konnten uns hier etwas abreagieren.

Nach den letzten Kilometern zum Ziellokal, wollte der Sekt dort trotzdem nicht so recht schmecken. Zu tief der Ärger über die Geschehnisse des Tages.

Ein Blick auf die gefahrenen Zeiten der Veranstaltung sollte unseren Gemütszustand nicht verbessern.

„Wäre alles normal gelaufen, würden wir jetzt auf Platz 9 im Gesamt stehen, anstatt auf Platz 21“, konnte auch Volkmar das Resultat nicht „schönreden“.

Doch leider gibt es kein „Hätte – Wäre – Wenn“…

Immerhin Platz 2 in der Klasse sollte zu Buche stehen und damit wieder ein paar Punkte auf der „Haben-Seite“.

Jetzt heißt es abhaken und nach vorne schauen. Schon in zwei Wochen geht es nach Neuruppin zur Fontane-Rallye. Wir sehen uns…

Rallye-Team Olaf Gennat / Volkmar Knop

Bilder Uwe Cordes
Bild Motorsportfotos Nord
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