Rallye-Team Olaf Gennat / Volkmar Knop
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Bericht 5. ADAC Rallye-Grönegau.

Nach dem kurzen Auftritt bei der vorangegangenen Stade-Rallye herrschte kurzzeitig Katerstimmung im Team.

Aber wer uns kennt, weiß dass uns auch diese bittere Pille nur weiter anspornt.

Also wurde der Antriebstrang instand gesetzt und nochmals eine Probefahrt vor dem Verladen durchgeführt.

Der „kleine Rüsselsheimer“ hatte auf dem Trailer platzt genommen, nach dem Ausfall bei der Stade liebevoll zur „Zicke“ ernannt,  konnten wir am Freitagnachmittag bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen die Fahrt ins 340 km entfernte Rallyezentrum antreten.

Am Abend konnten wir noch die freiwillige Dokumentenabnahme in Anspruch nehmen, bevor wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft begaben. Dort konnten wir noch schnell eine gegrillte „Rennwurst“ und ein „kühles Blondes“ genießen, um kurz darauf die wohlverdiente Nachtruhe zu genießen.

Am Samstagmorgen hieß der Fahrplan, Fahrzeug abladen, Technische Abnahme und Erstellung des Gebetbuches.

Alles lief reibungslos ab, dank einer sehr gut organisierten Veranstaltung. An dieser Stelle schon einmal ein dickes Lob an die „Macher“ dieser noch recht jungen Rallye.

Die guten Kritiken hielten auch bei der Streckenauswahl ihr Versprechen. Sehr anspruchsvolle Prüfungen hatte die Veranstaltergemeinschaft den 68 Teilnehmern der Rallye 200 und den 35 Teams der Historic-Rallye  zur Aufgabe gegeben.

In unserer Klasse hatten diesmal 3 weitere Teams genannt und somit war die Klasse voll.

Nach der Besichtigungsrunde wurde der kleinste der Opel-Familie im Parc fermé abgestellt und wir konnten uns auf den Start vorbereiten, der für uns um 13:24 Uhr vorgesehen war.

Bei interessanten Gesprächen verflog die Zeit wie im Flug und ehe wir uns versahen, saßen wir in der „Zicke“ und warteten auf den Bordkarteneintrag an der 1. Zeitkontrolle.

Voller Vorfreude auf diese neue Rallye rollten wir wenige Minuten später an den Start der WP 1. Hier wartete der 1. von 2 Rundkursen auf die Teams, der mit 1,5 Runden aber eher den Charakter einer A-E Prüfung hatte.

Nachdem der Start freigegeben war, gingen wir zuerst ein wenig verhalten zu Werke, zu groß das „Kopfkino“ der vorangegangenen Veranstaltung.

Zur Erleichterung lief alles bestens, womit die erste Wertungsprüfung für uns Geschichte war. Während der Charakter eben noch den norddeutschen Prüfungen ähnelte, sollte sich das Bild auf der 2. WP, auch gleichzeitig der 2. Rundkurs, schlagartig ändern. Hier gab es Ortsdurchfahrten, Bergauf- und ab Passagen, sowie die seltene Möglichkeit ein paar Kurven zu „cutten“. Auch in dieser Prüfung hielten wir uns noch ein wenig zurück.

Nachdem wir dann auch hier die Ziellinie ohne Probleme überquerten, entschlossen wir uns das Tempo zu steigern, da das Vertrauen in die Technik langsam zurückkehrte.

Als nächstes stand die „Königsprüfung“ der Rallye auf dem Programm. Die anspruchsvolle und selektive Prüfung forderte das ganze Können eines Rallyeteams. Schnelle „blinde“ Kurven, Sprungkuppe, Brückenüberfahrten, wechselnde Beläge, Berg- und Talfahrt bildeten das Gesicht dieser Prüfung. Hier hatten wir den meisten Spaß und… auch hier war die Technik zuverlässig. Also ging es gut gelaunt zum Regrouping ins Rallyezentrum.

Ein erster Blick auf die gefahrenen Zeiten machte Mut. Zur Halbzeit stand der 2. Platz in unserer Klasse zu Buche.

„So kann es weiter gehen. Eine tolle Rallye, gut organisiert, tolle Prüfungen, viele Zuschauer, bestes Rallyewetter und das Auto spielt heute auch mit. Bis jetzt alles perfekt“, resümierte Olaf zur Halbzeit.

Nach einer knappen Stunde ging es zur zweiten Schleife. Doch an der Zeitkontrolle angelangt, dann eine Schrecksekunde. Die Ladekontrollleuchte „grinste“ den Fahrer mit einem warnenden Rot an.

Ein kurzer Blick unter die Haube klärte das Problem. „Am Keilriemen hat es nicht gelegen – der war nämlich gar nicht mehr vorhanden“, scherzte Volkmar, nachdem zum Glück ein an Bord befindlicher Ersatzriemen montiert war. Somit legte sich der kurze Adrenalinschub langsam wieder.

Also ging es zur 4. Wertungsprüfung, auf der wir jetzt langsam an die Grenze des Fahrzeugs gehen konnten. Hier lief dann alles wieder nach Plan und die gute Laune und Stimmung kehrte an Bord zurück.

Auch auf der WP 5, man mag es kaum glauben, klappte alles wie am berühmten „Schnürchen“. Ein kleines Aha-Erlebnis gab es in einer langsamen Linkskurve, wo die Slicks dank einer nicht geringen Menge Split vergeblich um Grip kämpften und wir ein wenig die Grabenbeschaffenheiten erkundeten. Zum Glück rutschten wir nicht komplett rein, sondern retteten uns mit genügend Schwung zurück auf das Asphaltband.

Zum Abschluss sollte noch einmal die anspruchsvolle A-E Prüfung unter die Räder genommen werden.

Leider Gottes gab es hier einen heftigen Abflug eines niederländischen Teams. Allerdings konnten die Fahrer nach einer vorsorglichen Untersuchung das Krankenhaus wieder verlassen.

Trotz der halbstündigen Bergungsverzögerung ließen wir es jetzt richtig krachen und nachdem wir die Ziellinie überquerten fiel uns ein zentnerschwerer Stein von Herzen. Geschafft… im Jubel über die gelungene Zieldurchfahrt rollten wir ins Parc fermé ins Rallye-Zentrum zurück.

Erleichtert und glücklich konnten wir jetzt gespannt auf die Ergebnisse warten.

Um die Zeit bis zur Siegerehrung zu verkürzen hatte der Veranstalter mit Großbildleinwänden ein „Public Viewing“ für die Fußballfans integriert, welches dankend angenommen wurde.

Nach reichlich „Benzingesprächen“ und einer tollen Atmosphäre folgte dann die Siegerehrung.

Ein gelungener Rallyetag fand für uns einen perfekten Abschluss!!!

Klassensieg in der H 13 und ein hervorragender 18. Gesamtrang von 68 Startern rundeten diese Veranstaltung ab.

„Ich weiß gar nicht was sich sagen soll, es war einfach eine perfekte Rallye, vom Veranstalter, von uns, einfach ein toller Tag und endlich der Lohn für die harte Arbeit der letzten Tage. Hiermit können wir endlich ein Dankeschön an unsere Familien, Sponsoren, Teammitglieder in sportlicher Sicht liefern“, beschrieb ein strahlender Fahrer die Veranstaltung.

Somit stehen jetzt die Vorbereitungen für die am 23.06.2012 staffindenden Rallye Buten un Binnen, sowie Visselfahrt an.

Fazit zur Veranstaltung:

Diese Veranstaltung ist für jeden Rallyefahrer ein „Muss“ im Kalender. Schön dass diese Rallye zu den norddeutschen Meisterschaften zählt. Es ist eine echte Bereicherung und eine Rallye von und für Alle!!! Ein vorbildliches Konzept, was nur empfehlenswert ist.

Die etwas weitere Anreise nimmt man dafür gerne in Kauf. Da hat sich jeder Kilometer gelohnt! Vielen Dank und weiter so.

Rallye-Team Olaf Gennat / Volkmar Knop

alle Bilder von Chris Kuhr, www.ckworks.de