Rallye-Team Olaf Gennat / Volkmar Knop
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Bericht 29. ADAC Stormarn-Rallye.

Ende März ist eigentlich schon April… So zumindest präsentierte Petrus sein Wetter am Veranstaltungstag der Stormarn-Rallye.

Nach den letzten beiden Wochen mochte man den Wetterbericht ja kaum Bedeutung schenken, bzw. eher an einen vorgezogenen Aprilscherz denken.

Aber nein, als wir um 6 Uhr morgens den Trailer ankuppelten peitschte uns der kalte Regen mit tatkräftiger Unterstützung des Windes ins Gesicht.

Na ja, wir sind hier in Norddeutschland und nicht auf einer Karibikinsel. Also starteten wir Richtung Trittau.

Gegen halb acht trafen wir im Rallyezentrum, beim freundlichen Opel Händler W.Rohlf, ein.

Gleich im Anschluss wurde die Dokumentenabnahme erledigt und die Besichtigungsrunde absolviert. Es gab „Altbekanntes“ zur 29. Ausgabe dieser Traditionsveranstaltung. Aber auch die schon bekannten Strecken haben immer wieder Ihren Reiz.

Der Rundkurs in Stemwarde präsentierte sich für uns als größte Neuerung, da er in diesem Jahr gegen den Uhrzeigersinn gefahren wurde. Auch wurden die asphaltierten Wirtschaftswege mit reichlich Matsch präpariert, so dass hier doch einige „Achtung“-Angaben mehr in den Aufschrieb diktiert wurden.

Nachdem die Wertungsprüfungen nun zu Papier gebracht waren, wurde der „kleine Rüsselsheimer“ den technischen Kommissaren zur Abnahme vorgeführt und kurz danach im Parc fermé abgestellt.

Um 13:18 Uhr erfolgte für uns der Start beim Autohändler mit dem Blitz im Logo.

Mit uns wollten noch 39 weitere Teams die WP´s unter die Räder nehmen. Leider ein sehr schmales Starterfeld für so eine noch echte Rallye auf öffentlichem Geläuf.

Abermals wurden wir aufgrund einer nicht vollen Klasse mit der nächst größeren H14 zusammengelegt.

Nach der letzten Veranstaltung haben wir ein paar Einstellarbeiten am Fahrwerk vorgenommen, um das nervöse Heck etwas zu stabilisieren.

Nachdem die Startzeit eingetragen war, ging es zur ersten Prüfung.

Und pünktlich schickte der zum Anfang des Berichtes erwähnte Wettergott ein paar schöne Graupelschauer, um die Rallye ein wenig interessanter zu gestalten.

Für uns war klar, absolut kein Risiko eingehen und den Wagen nur nicht in die „Botanik zu werfen“. Schließlich ging es hier zum ersten Mal um Meisterschaftspunkte. Dementsprechend vorsichtig absolvierten wir die ersten beiden Prüfungen.

Eine gute Entscheidung, da hier schon ein Teilnehmer sein Fahrzeug unsanft im Graben geparkt hatte.

Jetzt zeigte sich, dass die Arbeiten am Fahrwerk das gewünschte Ergebnis brachten und sich der Wagen deutlich stabiler und kontrollierter um die Kurven fahren ließ.

Mit dieser Erkenntnis, abtrocknender Strecke und den ersten Sonnenstrahlen des Tages konnte also die dritte Prüfung in Angriff genommen werden.

Die erste Runde verlief Problemlos. Auf der langen Gerade, wo bis zur höchsten Fahrstufe beschleunigt werden konnte, hatten wir und der Motor aber alle Schutzengel der Welt. Als Olaf vom ausgedrehten 4. Gang in den 5. schalten wollte, war fälschlicher Weise der 3. Gang eingelegt. Als die Kupplung losgelassen wurde, gab es eine mächtige Vollbremsung und der Drehzahlmesser entpuppte sich als „Zeigerwickelmaschine“.

Sofort wurde wieder die vierte „Welle“ eingelegt, aber auch bei weiteren Versuchen gelang es nicht den fünften Gang einzulegen. Also mussten wir mit 4 Gängen auskommen, was allerdings auf der langen Geraden viel Zeit kostete.

Trotzdem konnten wir noch zu einem weiteren Teilnehmer aufschließen und wie sich später herausstellte, die 15. Zeit im Gesamt herausfahren. Für die Umstände doch eine ganz passable Zeit.

„Ich weiß nicht wie hoch die Drehzahl war, aber dass der Motor das überlebt hat, grenzt an ein Wunder“, resümierte der Fahrer deutlich geschockt im Ziel.

Nach der ZK stoppten wir kurz, um nachzusehen, ob wir das Schaltungsproblem zu beheben. Allerdings ließ sich auf die Schnelle nichts Offensichtliches feststellen. Also fuhren wir zum Regrouping und wie von Geisterhand repariert, ließ sich auf einmal wieder der 5. Gang einlegen.

Nach einer kurzen Pause im Rallyezentrum ging es zur zweiten Etappe, wo die Prüfungen zum zweiten Mal absolviert werden sollten.

Die WP´s 4 und 5 liefen dann ganz nach unseren Geschmack. Bei deutlich besseren Streckenverhältnissen ging es bis zu 9 Sekunden zügiger pro Prüfung voran.

Als wir von der Ziel-ZK der vorletzten Prüfung losfuhren und in den dritten Gang schalten wollten, ging nichts mehr im Getriebe. Der 2. Gang steckte fest und wir mussten an einer Bushaltestelle anhalten. Die Schaltumlenkung am Getriebe quittierte seinen Dienst.

…fassungslos und mit einem lauten „Sch(der Rest ist zensiert)“ war die erste Reaktion auf den technisch bedingten Ausfall.

Also blieb uns nur übrig in der zweiten Fahrstufe ins Rallyezentrum zu „humpeln“.

Dort wurde die Bordkarte abgegeben und der „Wunde Rüsselsheimer“ auf den Trailer verfrachtet.

„Es ist schon echt hart so kurz vor dem Ziel die Segel streichen zu müssen!“, kommentierte das sichtlich enttäuschte Team.

Gute Nachricht kam heute Abend aus der Werkstatt. Der Start am kommenden Wochenende bei der Doppelveranstaltung in Knesebeck ist gesichert. Die Schaltung kann bis dahin wieder repariert werden.

Also auf ein Neues… Irgendwann muss diese Serie auch zu Ende sein.

Rallye-Team Olaf Gennat / Volkmar Knop

Danis Flohr, www.rallye-addicted.de
Bild Uwe Cordes
Bild Uwe Cordes
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