Rallye-Team Olaf Gennat / Volkmar Knop
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Rallye-Team Gennat / Knop bei der Eifel-Rallye.

Lange haben wir diesen Tag herbeigesehnt. Jetzt ist es endlich soweit… Die Zeit wurde um 25 Jahre zurückgedreht, wir stehen mitten zwischen unzähligen Gruppe-B-Boliden, am Volant keine geringeren als Walter Röhrl, Jochi Kleint, Harald Demuth, Sepp Haider etc. Die Motoren brüllen die Symphonie der wohl besten, schönsten, spektakulärsten, stärksten und wildesten Rallye-Epoche. Langsam rollen die Opel Ascona / Manta 400, Audi Quattro S1, MG Metro 6R4, Peugeot 205 T16 E2, Ford RS 200, Renault R 5 Turbo Maxi, Lancia Stratos und 037, um nur die spektakulärsten zu Erwähnen, nur wenigen Zentimeter an uns vorbei. Es läuft uns ein eiskalter Schauer über den Rücken und man müsste sich kneifen, um sicher zu gehen, dass es die Wirklichkeit ist und kein Traum. Aber der Reihe nach…

Es ist Donnerstagmorgen, draußen kalt, windig, einfach ein Wetter zum Abgewöhnen. Dazu kommt die „göttliche“ Uhrzeit von 05:00 Uhr. Volkmar und ich starten gerade aus Westerrönfeld ins 650 km entfernte Daun, zur wohl beeindruckensten Rallye-Party Deutschlands, wenn nicht sogar Europas. Denn wo sieht man sonst schon 30 Originalfahrzeuge der vergangenen Jahre, dazu 90 originalgetreue Nachbauten, sowie zusätzlich 20 Vorauswagen. Allein bei diesem Gedanken ist das Wetter nur noch Nebensache. Hinzu kommen noch, wie die schon oben erwähnten, Lenkradartisten.

Deshalb bietet sich auch genügend Gesprächsstoff für die lange Anreise.

Der Einladung von Klaus Frieg, der den Einsatz von Jochi Kleint und Klaus Hartjen im originalen Opel Ascona 400 (Interne Kennzeichnung RA31) der Rallye Monte-Carlo 1981 organisiert, folgen wir sehr gerne.

Pünktlich zur besten Mittagszeit passieren wir das Ortsschild von Daun in der Vulkaneifel.

Dann rollen wir an den Serviceparks vorbei und ich muss aufpassen nicht meinem Vordermann ins Heck zu fahren. Hecktisch suchen wir einen Parkplatz. Nach ein paar Minuten ist ein Stellplatz gefunden und aufgeregt wie zwei kleine Jungs hasten wir zurück. Und dann ist es soweit… Die Augen erhaschen jede Sekunde ein neues Motiv des mobilen Rallyemuseums, die Ohren saugen die „Klassische Musik“ der 4, bzw. 5-Zylinder-Turbo und Kompressormotoren auf. Die Nasen inhalieren das pure, nicht katalytisch behandelte, CO-Öl Gemisch aus der Luft. STOP – Kleinhirn an Großhirn, absolute Reizüberflutung, bitte etwas langsamer!!!

Manch einer mag beim studieren dieser Zeilen denken, „Was schreibt der Kerl hier für einen geistigen Dünnpfiff?“ – Viele Leute sind wahrscheinlich gleicher Meinung, egal eingefleischte Kenner dieser unvergessenen und unwiederbringlichen Ära, wissen es zu schätzen und können es nachvollziehen!!! Also weiter im Text.

Nachdem die ersten Eindrücke verarbeitet sind, stehen wir im Servicezelt von Jochi und Klaus. Dort treffen wir auch auf Klaus Frieg, Helmut Solke und Chris Kuhr. Nach den ersten „Benzingesprächen aus der Vergangenheit und der Gegenwart“, machen wir uns auf den Weg nach Neichen, wo am Abend der Shakedown für die Piloten auf dem Programm steht.

Dort eingetroffen, geht es gleich Schlag auf Schlag. Petrus hat leider Gottes die Schleusen geöffnet und als wir gerade auf dem Weg zum Zuschauerplatz sind, erfüllt die idyllische Stille der Vulkaneifel ein herrliches „Vögelzwitschern“ des Popp-Off-Ventils eines KKK-Turboladers aus dem Audi Quattro S1. Walter Röhrl fährt die Ingolstädter Maxi-Ausbaustufe warm.

Am Start des Shakedown haben wir noch die Möglichkeit kurz mit Jochi und Klaus zu sprechen. Kurz darauf stehen wir an der Strecke und der zweimalige Rallye-Weltmeister lässt sich nicht lange bitten.

Der S1 schießt aus dem Tal heran, eine imposante Geräuschkulisse erfüllt die Gegend, um dann schließlich, nachdem er uns passiert hat, mit einer imposanten Flamme des unverbrannten Kraftstoffs, hinter einer Kuppe im Wald zu verschwinden. Zu hören ist er allerdings bis fast ins Ziel. Weitere Durchgänge absolviert der „Lange“ in diesem Fahrzeug, bevor er auch seine anderen Fahrzeuge testet. Unter anderem seinen Ascona-A, Ascona 400, Lancia 037, Porsche 911, wohlgemerkt, alles Originale!!!

Danach absolviert der Rest des Feldes die ersten Kilometer des Eifel-Klassikers. Auch Jochi kommt von Runde zu Runde besser in Fahrt und steht dem Regensburger in Sachen Fahrzeugbeherrschung in nichts nach. Zum Ende des Trainings wird es dann noch einmal richtig wild. Nach unzähligen Kadett-C-Coupé, Ford Escort BDA, etc. treten die Gruppe-B Monster zum freien Fahren an. Mit ohrenbeteubenden Lärm stürmen die Lancia Stratos und MG Metros über die Eifelpassage. Und schließlich erklimmen dann noch zum absoluten Rallye-Fan-Glück die Peugeot 205 T16, Lancia 037 und Ford RS 200 die Prüfung und rufen einen herrlich berauschenden Zustand aus Glück, Zufriedenheit und Erfurcht hervor.

Sorry Mädels, aber dass hier ist geiler als Sex, zumindest für diesen Moment…

Ein Jugendtraum wurde wahr, die Rallyemonster einmal hautnah in Action zu sehen.

Zurück im Rallyezentrum Daun ließen wir den Tag bei einer Rallyeparty vom Hauptsponsor Opel ausklingen, um anschließend völlig ko ins Bett zu fallen.

Da erst am Freitagabend die erste „echte Prüfung“ anstand, konnten wir zum Glück ausschlafen. Am späten Vormittag trafen wir auf der Rallyemeile ein. Hier wurden nun in Ruhe die Serviceparks mit den Fahrzeugen begutachtet. Im Laufe des Tages gaben sich dann die ehemaligen Top-Piloten bei Autogrammstunden die Ehre.

Schließlich tickte der Countdown herunter und die Zuschauermassen strömten zur Auftaktprüfung.

Ich könnte jetzt noch einmal die Eindrücke wiedergeben, aber ich glaube es würde den Rahmen sprengen. In der Zusammenfassung war auch dieser Tag ein absolutes Highlight und jeder Fan des Rallyesports der zu Hause geblieben ist und den Weg in die Eifel gescheut hat sei gesagt, selber Schuld. Das war einfach der absolute Hammer!!!

Um Mitternacht war dann ein weiterer Tag des Märchens geschrieben.

Am Sonnabendvormittag schließlich machten wir uns auf den Weg zur letzten Prüfung, zumindest für uns, immerhin mussten noch 620 km Fahrt in die Heimat absolviert werden.

Ich muss nicht erwähnen dass auch hier die Eindrücke einmalig und unglaublich waren. Alles was man in Sachen Rallye gesehen hat, vergiss es…

Wir können dem Veranstalter nur gratulieren zu so einem genialen Event.

Bitte 2012 und jedes Jahr wieder. Bitte bitte…