Rallye-Team Olaf Gennat / Volkmar Knop
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Bericht Atlantis-Rallye.

Nach einjähriger Pause lud der MSC-Kaltenkirchen und das Organisationsteam um Rallye-Leiter Kay Ripke zum Saisonfinale der Rallye-Saison 2010 nach Stuvenborn ein und 41 Teams folgten dem Aufruf zu einer der traditionsreichsten und anspruchsvollsten Rallyes Schleswig-Holsteins.

Auch wir wollten uns diesen Leckerbissen nicht entgehen lassen, denn wer Kay Ripke kennt, weiß dass es hier keine Experimente gibt, sondern Motorsport vom Feinsten – für Fahrer, Helfer und Zuschauer.

Nachdem die Reserveachse am Opel Ascona montiert war und sie die Tests erfolgreich bestanden hatte, wollten wir nun endlich einen versöhnlichen Saisonabschluss 2010 feiern.

Dankend nahmen wir das Angebot an, die Dokumentenabnahme und die Besichtigung der Wertungsprüfungen am Samstag zu absolvieren.

Somit trafen wir pünktlich um 14:00 Uhr in Stuvenborn im Rallyezentrum ein und erledigten in Rekordzeit die Papierabnahme.

Das Orga-Team stellte 4 WP´s auf die Beine, davon ein Rundkurs in direkter Nähe zum Rallyezentrum. Außerdem gab es für die Zuschauer einen Rampenstart Infos zu Fahrzeugen und Teams vom Streckensprecher und Catering-Service an den Prüfungen. Einmalig bei einer Rallye 200 in Schleswig-Holstein.

Gleich im Anschluss machten wir uns auf den Weg, um das „Gebetbuch“ zu erstellen, was ja ohnehin schon bei einer Rallye eines der wichtigsten Dinge ist. Aber bei dieser Rallye sollte es eine wichtigere Rolle spielen, als bei allen übrigen Veranstaltungen die wir bisher gefahren sind.

Tagelanger Dauerregen, Herbstlaub und teilweise knöcheltiefer Schlamm der durch die Maisernte auf den Straßen lag, verwandelte die Prüfungen in abenteuerliche Rutschbahnen.

Wer hier den Aufschrieb nicht genau erstellte, riskierte einen unfreiwilligen Abflug ins Unterholz.

Somit erhöhte sich der Druck auf den Co-Piloten noch einmal. „Wir haben hier locker das doppelte an Streckeninfos als bei anderen Rallyes“, erklärte Volkmar sichtlich angespannt.

Um 17:00 Uhr hatten wir schließlich alle Prüfungen „zu Papier“ gebracht und traten vorerst wieder die Heimreise an.

Um 5:30 Uhr am Sonntagmorgen fuhren wir wieder in Richtung Stuvenborn bei Kaltenkirchen.

Schließlich stand noch die technische Abnahme auf dem Programm. Diese erledigten wir dann gleich um 7:15 Uhr. Danach stellten wir unseren Boliden im Parc fermé ab.

Jetzt hieß es warten bis zum Start.

Die Zeit wurde mit „Benzingesprächen“ überbrückt. Nach und nach trafen auch unsere Teammitglieder und Sponsoren ein, die sich ebenfalls das Spektakel zum Saisonende nicht entgehen lassen wollten.

Die Anspannung im Auto war deutlich zu spüren, als wir um 11:05 Uhr über die Startrampe rollten. Nur ein paar Minuten später standen wir auch schon am Start der WP 1.

Die letzten Sekunden der Startuhr liefen herunter, 3…2…1… los…

Man kann die Eindrücke, Fahrsituationen schlecht in Worte fassen, aber es war schon sehr beeindruckend. Schließlich fährst Du hier mit Slicks auf Matsch, Schotter, Asphalt, Wasser, alles im fliegenden Wechsel. Und ständig „winseln“ die Reifen nach Traktion um die Leistung im Überfluss auf die Strasse zu bekommen. „Ist schon Adrenalin pur, wenn Dir im 5. Gang das Heck auf gerader Strecke beim Beschleunigen ausbricht und Du ständig den Wagen abfangen musst“, schilderte Olaf die ersten Prüfungskilometer. Schließlich konnte man sich auf dem rutschigen Geläuf in einer Kehre einen Dreher nicht verkneifen.

Danach folgte WP 2, mit einem langen Schotteranteil. Hier kamen wir schon besser mit den Verhältnissen zurecht und die Schotterpassage lag uns richtig gut. Schon komisch, wenn man hier mehr Traktion, wie auf den schmierigen asphaltierten Strassen findet.

Auch hier bekamen wir noch die Folgen der Anspannung zu spüren, als Volkmar für ein paar Kurven den Überblick im „Aufschrieb“ verlor und Olaf „auf sich allein gestellt“ war. Aber auch dies blieb zum Glück ohne Folgen.

Ab WP 3 gingen wir etwas gelassener zu Werke und siehe da, es ging auch ohne Fehler.

Auch der anschließende Zuschauerrundkurs, die letzte Prüfung der 35. Ausgabe der Atlantis-Rallye lief dann wie am berühmten Schnürchen.

Und dann war es geschafft – Zielankunft bei der ersten Ausgabe an diesem Tag.

In der gut zweistündigen Pause wurde das Fahrzeug kurz gecheckt, getankt und Zusatzscheinwerfer montiert.

Um 15:05 Uhr starteten wir zur zweiten Veranstaltung. Hier mussten die gleichen Prüfungen noch einmal gefahren werden.

Zum Glück besserten sich die Straßenverhältnisse und somit konnten wir das Potenzial unseres Asconas besser ausschöpfen.

Ohne Zwischenfälle absolvierten wir alle WP´s und trafen mit der Abenddämmerung glücklich und zufrieden wieder im Ziel ein.

„Ich bin sehr erleichtert und glücklich, dass wir das Auto ohne Blessuren heil ins Ziel gebracht haben. Das waren meine bisher schwierigsten Rallyes. Jetzt haben wir uns die Winterpause auch verdient“, resümierte Olaf.

Am Ende erreichten wir bei der 35. ADAC Rallye-Atlantis den 2. Platz in der Gruppe / Klasse H/15 und den 18. Gesamtrang.

Ebenfalls der 2. Platz in der Gruppe / Klasse H/15 und der 12. Gesamtrang standen im Ziel der 36. ADAC Rallye-Atlantis für uns zu Buche.

Aber am wichtigsten ist, dass es kein technisches Problem gab, wir das Fahrzeug nicht beschädigt haben und bei beiden Rallyes die Zielflagge gesehen haben!

Somit konnten wir hier einen würdigen sportlichen Schlusspunkt unter die Rallyesaison 2010 setzen.

Eine Erkenntnis noch zum Schluss:

Formel 1, DTM oder was sich sonst noch alles auf der Rundstrecke tummelt ist alles „Kindergarten“.

Rallyefahrer brauchen kein Safetycar hinter dem gestartet wird, falls die Witterungs- oder Straßenverhältnisse zu rutschig sind. Hier wird gefahren, egal was unter die Räder kommt und egal was für ein Wetter ist.

Wir möchten uns auf diesem Wege für die tolle Unterstützung in diesem Jahr bei unseren Sponsoren, Familien, Teammitgliedern, Helfern und Freunden bedanken!

Ohne Euer Engagement wäre dass nicht möglich gewesen.

Wir freuen uns auf die Saison 2011 und hoffen wiederum mit Euch dort an den Start gehen zu können!

Vielen, vielen Dank!!!

Auch wenn es jetzt noch ein wenig früh ist, aber wir wünschen allen ein ruhiges, besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2011!

Rallye-Team Olaf Gennat / Volkmar Knop

Fotos Chris Kuhr