Rallye-Team Olaf Gennat / Volkmar Knop
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Bericht Visselhöveder Herbstrallye.

Am Samstag stand eine Premiere im nationalen Rallyekalender 2010 an.

Die MSG Visselhövede lud zur 1. Visselhöveder Herbstrallye.

Eine Veranstaltung die den Ansprüchen vergangener Rallyezeiten gerecht werden sollte.

Da die Rallye auch zu unseren Meisterschaften zählte, wollten wir uns selbst von dem Vorhaben der Veranstalter überzeugen.

Die Defekte der Reckenberg-Rallye waren behoben und so traten wir um 3:30 Uhr am Samstagmorgen gespannt die Reise ins 230 km entfernte Niedersachsen an.

Nun das Wetter machte schon bei der Anreise dem Veranstaltungsnamen alle Ehre. Bei feinstem Dauerregen, Wind und kühlen Temperaturen trafen wir schließlich am Zielort, dem Gewerbegebiet in Visselhövede ein.

Als erstes wurde die Papierabnahme erledigt, welcher die Technische Abnahme folgte.

Außer uns wollten noch 39 weitere Teams die neuen Prüfungen unter die Räder nehmen.

Nachdem also alle Formalitäten erledigt waren, ging es an die Erstellung des „Gebetbuches“.

Mit großer Erwartung auf die neuen Prüfungen fuhren wir also die Besichtigungsrunde und wir sollten nicht enttäuscht werden!

Die MSG zog alle Register die man sich nur wünschen kann.

Angefangen von einem nicht unerheblichen Schotteranteil, einer Wasserdurchfahrt, Beton, Kopfsteinpflaster, Gras und Asphalt waren alle erdenklichen Untergründe vorhanden um unseren Rüsselsheimer reichlich quer über die WP´s zu treiben. Dazu gesellte sich noch das nicht weniger anspruchsvolle Depot Löverschen, dass mit zentimeterdicken Laub des Waldes und der „flüssigen Sonne“ eine sehr schlüpfrige Angelegenheit versprach.

Auch Ortsdurchfahrten galt es zu absolvieren.

Am Ende der Einführungsrunde waren wir sehr beeindruckt.

Hut ab meine Herren der MSG-Visselhövede. Ihr habt nicht zu viel versprochen! Das ist wirklich eine Rallye, die Ihrem Namen gerecht wird und nicht so ein „elendiges Weicheier Asphalt-Gebügel“ – Respekt!!!

Um halb zwei war es dann endlich so weit. Rampenstart in der Einkaufsstrasse von Visselhövede, ein weiteres Highlight bei einer Nationalen Rallye.

Kurze Zeit später standen wir auch schon am Start der WP 1.

Vom Asphalt ging es nach wenigen hundert Metern auf die erste Schotterpassage. Schon irre, mit Semi-Slicks auf matschigen Geläuf im fünften Gang zu fahren. Aber vor der „Badewanne“ für Rallyeautos schaltete Olaf doch lieber einen Gang herunter. Aber es wäre auch noch etwas schneller gegangen…

Zwar konnte sich der Fahrer wenig später einen „Verbremser“ nicht verkneifen, aber insgesamt waren wir zufrieden mit dem Abenteuer WP „Buchholz 1“.

Selbst unser Ascona konnte sich ein paar Freudentränen angesichts dieser tollen ersten Prüfung nicht verkneifen – oder war es doch eher ein Teil der etlichen Liter Wassermassen die sich den Weg in den Innenraum bahnten???

Nun ja, viel Zeit zum Überlegen blieb nicht, da wartete schon WP 2, „Elmhorstberg 1“ auf uns.

Nach einer kleinen Verzögerung eines unbelehrbaren Jägers konnten wir schließlich starten. Diese Prüfung dürfte wohl die schnellste der gesamten Veranstaltung gewesen sein. Im fünften Gang fast 10 Sekunden ausgedreht sehnte man sich hier eine längere Achsübersetzung herbei.

Auch hier verloren wir durch eine etwas zu optimistische Gangart ein paar Sekunden. Allerdings hielt sich der Zeitverlust in Grenzen.

Nun ging zum Depot Löverschen, der 3. Prüfung.

Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend, den Unfall der Stade-Rallye noch im Hinterkopf, rollten wir an die Startlinie.

Die letzten Sekunden der Startuhr liefen herunter, die Drehzahl pendelte sich bei 6.000 U/Min. ein, die Kupplung packte zu und – ein kurzer Ruck, ein lautes „Knack“ durchdrang den Innenraum, aber das Fahrzeug rollte nur im Schneckentempo die ersten Meter – aus.

Das war wohl die Antriebswelle, die die Kraftübertragung auf die Räder kurzerhand verweigerte – ist zumindest die erste Vermutung.

Aus der Traum von Meisterschaftspunkten, Klassensieg, was aber fast noch schlimmer war, für uns und die mitgereisten Teammitglieder war diese bisher einmalig schöne Rallye vorbei.

Im Notausgang befanden wir uns allerdings in bester Gesellschaft. Hier parkte schließlich ein niederländisches Team mit einem BMW M3 Kompakt, welches das gleiche Schicksal direkt vor uns ereilte.

Schade schade, aber so brutal ist manchmal der Motorsport. Leicht geknickt wurde das Wettbewerbsauto nach Ende der Prüfung verladen und wir traten die Heimreise an.

Eine erfreuliche Erkenntnis bleibt aber trotzdem.

Es gibt doch noch richtige Rallyes in Norddeutschland und wir kommen gerne zur 2. Auflage in 2011 wieder nach Visselhövede. Macht weiter so!!!

Danke, war echt spitze!

Fotos Chris Kuhr