Bericht Stade-Rallye.

Schwarzes Wochenende für Rallye-Team Gennat / Knop

Eigentlich war alles angerichtet für einen tollen Rallye-Samstag. Tolle Veranstaltung, ein hochkarätiges Teilnehmerfeld und ein traumhaftes Wetter.

Aber der Reihe nach…

Am Mittwoch vor der Veranstaltung verletzte sich Olaf am rechten Fuß.
Aber was einen nicht umbringt, härtet ab, sagt ein hämisches Sprichwort. Also konnten die letzten Vorbereitungen für die Rallye Stade abgeschlossen werden. An ein Roll-out, um die neuen Teile zu testen, war allerdings nicht zu denken. Zu groß waren noch die Schmerzen.

Trotzdem starteten wir zuversichtlich und voller Tatendrang Samstagmorgen um vier Uhr in Richtung Visselhövede.
Pünktlich zur Dokumentenabnahme ab 6.30 Uhr, trafen wir auf dem Festplatz ein.
Zügig wurden die Formalitäten erledigt und die Technische Kontrolle absolviert.

Gleich danach ging es zum Depot Löverschen.

Dort angekommen, wurde der Aufschrieb für die sechs Prüfungen (3 WP´s jeweils 2x) erstellt. Ein neues Teilstück in der Prüfung 2 + 4 steigerte nochmals den ohnehin schon hohen Schwierigkeitsgrad dieser Rallye.
Knapp 50 Teams folgten dem „Ruf des Waldes“.
Mit der Startnummer 9 war für uns der Start um 10.38 Uhr vorgesehen.

Also startete Olaf den Motor, bzw. wollte ihn starten, aber dem Anlasser waren wohl die sommerlichen Temperaturen zu Kopf, oder besser gesagt in die Mechanik gestiegen. Also kam Volkmar noch vor dem Start ins Schwitzen. Mit der Hilfe von Kay wurde dann das Aggregat zum Leben erweckt.

So ein Auftakt ist nicht gerade förderlich für die Konzentration. Allerdings standen wir rechtzeitig am Start.
Nun konnte also die „Hatz“ durch den Wald beginnen. In der ersten Prüfung bekamen wir auch gleich die Folgen der vorher erwähnten Ereignisse zu spüren.
Das fehlende Roll-out und somit die Möglichkeit zu nutzen, sich an die neue Handbremse zu gewöhnen, führten zu dürftigen Manövern in der Spitzkehre.

Da das Abfahren hier (lt. Ausschreibung) nur mit dem Veranstaltungsfahrzeug möglich war, quittierte der Motor das „Geschleiche“ der Besichtigungsrunde mit störrischer Gasannahme und Leistung auf den ersten Kilometern.

Auch Volkmar „kam nicht zu kurz“, war kurzzeitig aus dem Schrieb raus, fand schnell wieder den Anschluss, allerdings an einer falschen Stelle und lotste seinen Chauffeur somit eine Runde zu früh ins Ziel.

Ja wenn es mal nicht läuft, dann aber richtig… Und wer meint der Ärger hat hier ein Ende… Leider, leider war das nur der Vorgeschmack.

Auf WP 2 lief dann vorerst alles halbwegs normal. Jetzt sollten also Punkte gesichert werden und die Rallye gemütlich nach Hause gefahren werden.

Nach einer 20 minütigen Pause, der Anlasser hatte sich an die Temperaturen gewöhnt und verrichtete wieder seinen Dienst, rollten wir an den Start zur Prüfung 3.

Diese entsprach der ersten WP. Nach 50 Fahrzeugen sollte etwas mehr Gummi auf dem Asphalt und somit eine zügigere Gangart machbar sein, soweit die Theorie. Schon nach den ersten Kurven schien es so, als sollte genau das Gegenteil der Fall sein. In fast jeder Kurve, egal wie schnell kämpfte der Fahrer mit ungewollten Drifts.

In der dritten Runde folgte dann prompt ein halber Dreher in der Haarnadel. In der nächsten Kurve, einer „L3 lang-“, wurde Olaf dann wieder von einem extrem übersteuernden Heck überrascht. Es folgte ein langer Drift, bis das rechte Hinterrad ins Grüne gelangte und sich das Fahrzeug unweigerlich drehte. Die physikalischen Kräfte wurden dann unsanft an einem Bauzaun gebremst. Nachdem dieser dann auf einer Länge von ca. 20 Metern demontiert wurde, wechselte die Karusselfahrt auf den linken Grünstreifen. Dort wurde dann noch ein Betonklotz aus dem Weg geräumt. Mit neuen Fahreigenschaften ausgestattet, steuerten wir dann beim nächsten Streckenposten den Notausgang an und stellten den beschädigten Rüsselsheimer Oldie dort ab.

Der erste Gedanke war nur, hoffentlich ist es nicht zu schlimm. Als man dann einen ersten Blick auf das rechte Seitenteil riskierte, kamen uns fast die Tränen.

Der Zaun hat ganze Arbeit geleistet. Seitenteil, Radlauf innen + außen, Kofferaumboden, Abschlussblech, Heckklappe, Rückleuchte und Stoßstange hinten hatten eine neue, allerdings nicht originale Form erhalten. Auch Felge und Reifen vorne links überstanden den Abflug nicht ohne Folgen.

Damit fand dieses Wochenende seinen negativen Höhepunkt. Nachdem alle Teilnehmer die Prüfung beendet hatten, rollten wir noch per Achse den wunden Ascona zum Trailerparkplatz, wo der erste Schock verarbeitet wurde.

Ziemlich geknickt und enttäuscht traten wir die Heimweise an. Aber auch hier lief nicht alles nach Plan. Nach nur zwei kilometern auf der A7, reihten wir uns in die stillstehende Blechlawine ein. Ein Unfall sorgte für eine zweistündige Pause auf der Autobahn. Aber wir befanden uns in bester Gesellschaft. Sanny und Ewald konnten den Stau auch nicht umfahren und standen direkt hinter uns.

Um 19 Uhr trafen wir in der Werkstatt ein und verfrachteten den Opel sofort auf die Hebebühne. So ging ein denkwürdiger Rallye-Samstag zu Ende.

Aber viel Zeit zum Trauern bleibt nicht, denn in drei Wochen steht die Visselfahrt und Rallye Buten un Binnen auf dem Plan.

Jetzt heißt es Ärmel hoch und los.

Drückt uns die Daumen, dass wir es bis dahin schaffen.

Foto Peter Grelck
Fotos Volkmar Knop
Rallye-Team Olaf Gennat / Volkmar Knop
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Fotos Sandra Bargel